Religiöse Weihnachtsreime


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Noch eine Frage

(Nach einer Legende)

Wie liebst du mich, sag' an, o Herz?"
"Herr, diese Frage macht mir Schmerz!
Ich kann's fürwahr Dir sagen nicht,
Weil's mir an jedem Wort gebricht;
Der Mund verstummt, die Lippe schweigt,
Ins Aug' nur still die Träne steigt.
Wie ich Dich lieb', mein höchstes Gut
So wie mein Leben, Fleisch und Blut!"
"Nicht mehr?" - hob an das süße Kind,
"Gering', fürwahr, ich das noch find'!
Du hält'st mich jetzt in deinem Arm,
Es ruht mein Herz an deinem warm.
Und alles, was ich hab' und bin,
Ich geb' es dir zu eigen hin,
Gab' keine größ're Lieb' als dich,
Nicht mehr, o Seele, liebst du mich!"

"O Herr, wie mach'st Du mir doch Schmerz!
Ich lieb' Dich so - so - wie mein Herz!
O nein! ich lieb' Dich noch viel mehr,
Doch jedes Wort, wie wird's so schwer!
Hör' auf zu fragen, süßes Kind,
Weil nie ich rechte Antwort find',
Hör' auf, hör' auf, - verschone mich,
Du brichst mein Herz, - so lieb' ich Dich!"

Es brach ihr Herz! - entzwei es sprang,
Zu heftig war der Liebe Drang,
Zu groß die Glut, zu klein die Kraft,
Die Lieb' hat ihr den Tod geschafft!
Und mit dem letzten Wort so warm,
Das Gotteskindlein noch im Arm,
So sank sie hin - o süßer Tod!
In Lieb', aus Lieb' zu ihrem Gott,
Und siehe da! wie wunderbar!
Was sagt die Schrift von Gold so klar?
Ja, jenes Herz, das ihr zersprang,
Weil es die Lieb' so heiß durchdrang,
Das niemals Erdenlieb' gekannt,
Das nur von Gotteslieb' gebrannt,
Das Herz trug jenes Wort in sich
In lauter'm Gold: "So lieb ich Dich!"

Herr, kommt mein letztes Stündlein einst,
Nicht wann ich will - wann Du es meinst,
Um eins ich bitt' schon heut Dich heiß:
Der Tod aus Liebe sei mein Preis!
Die Glut der Liebe zehr' mich auf,
Die Lieb' vollende meinen Lauf,
Und tot und lebend - ewiglich
Sag' Dir mein Herz: "So lieb ich Dich'"

Cordula Peregrina


Der Heiland friert

Der Heiland friert im Krippelein
Will keiner ihn erwarmen!
Nimmt keiner ihn ins Herz hinein
Voll Mitleid und Erbarmen?
O dieses liebe, süße Kind,
Der Erde Weihnachtssegen,
Ob nirgends denn ein Herz es find',
Das warm ihm schlägt entgegen!

Der Heiland friert im Sakrament,
Mehr noch als einst im Stalle,
In kalter Kirche still nur brennt
Das Licht und lockt zwar alle,
Doch ist Er, ach! so oft allein,
Hat nichts, Ihn warm zu machen,
Will keiner Ihm Gesellschaft sein?
Mag niemand bei Ihm wachen?

Der Heiland glüht am Kreuzesstamm,
O wohl in heißen Gluten,
Sie zehren auf das Gotteslamm,
Sie machen es verbluten.
O, soll Er auf der ganzen Welt,
Soll Er kein Herz denn haben,
Das sich zu Seinem Kreuze stellt,
Ihn in der Glut zu laben?

Der Heiland glüht im Sakrament
Mehr als ans Kreuz geschlagen,
Sein Herz in hellen Flammen brennt,
Kann kaum die Glut ertragen,
Die Glut für aller Menschen Heil,
Den heißen Durst - nach Herzen;
Ist denn kein Herz, das zu Ihm eil'
Und lind're Seine Schmerzen?

O siehe, Herr, da ist ein Herz,
Das ganz sich Dir will geben,
Durch seine Liebe Deinen Schmerz
So Glut, wie Kälte - heben,
Und dieses Herz soll ewiglich
Nicht vom Altare weichen,
Soll dort im Kripplein wärmen Dich,
Am Kreuz Dir Kühlung reichen!

So nimm dies Herz, und schließ' es ein
Mit Dir an dieser Stelle,
Nur hier soll meine Ruhe sein,
Hier meine stille Zelle,
Der Heiland friert im Sakrament
Und glüht in Liebesflammen,
Und ich - solch' Glück die Welt nicht kennt!
Still' beides Ihm zusammen!

Cordula Peregrina


Weihnachts-Lied

Als unser Herr zur Erde kam,
Ins Thal der Noth und Sünden,
Die Last der Menschheit auf sich nahm,
Sein göttlich Reich zu gründen:
Da pflanzt' er Lieb' und Gottvertrau'n,
Wohlthätig, in die Thränen-Au'n
Des armen Menschen-Lebens.

Versöhnung' bracht er, Trost und Licht,
Sein Thun war Heil und Seegen,
Sein Wort gab Kraft und Zuversicht
Auf schweren Prüfungs-Wegen;
Ein Heil, Ein Glaub', Ein Liebes-Bund
Sollt' auf dem ganzen Erden-Rund
Die Seinen treu verbinden!

Der Göttliche war Kinder-Freund;
Der Unschuld frommes Lallen,
Ihr Blick, dem Alles heiter scheint,
War ihm ein Wohlgefallen.
In Kinder-Herzen, zart und weich,
Erblickt' er seines Vaters Reich,
Und ließ sie zu sich kommen.

Er sprach:Das heiligste Gebot
Ist das Gebot der Liebe!
Und starb den schweren Opfer-Tod
In Wohlthun und in Liebe!
Wir sind die Seinen, unsre Bahn
Geht glaubensfroh zu ihm hinan,
Durch Wohlthun und durch Liebe!

Drum hat sich Lieb' und Zärtlichkeit
Das Weihnachts-Fest erkoren,
Und Freud' und Wohlthun Dem geweiht,
Der einst der Welt geboren.
Beglückt vereint sich Groß und Klein,
Um in der Liebe Sonnen-Schein
Sein heilig Fest zu feiern!

Einst tönte Cherubinen-Sang,
Als er zur Welt getreten;
Jetzt lallen Kinder-Lippen Dank,
Und Christen-Herzen beten.
Herr! nimm die Deinen gnädig an!
Sieh auf die Kinder, die sich nah'n,
Um Liebe zu empfangen!

O seegne, Du bist seegenreich,
Du Gott der Mild' und Güte,
Die zarten Herzen, sanft und weich,
Der Menschheit neue Blüthe!
Damit das künftige Geschlecht,
Im Lieben treu, im Leben recht,
Dir deinen Tempel baue!

August Mahlmann


Weihnachtgefühle

Hier noch schweben auf der Pilgerreise
Wir im Irrsal, wie sich's trifft bei'm Wandern,
Und es müht sich im verschlungnen Gleise
Eines noch gebrechlich mit dem Andern:
Kranke Herzen, sieche Todesleiber,
Gram und Tücke,
Morsche Männer, Greise, schwache Weiber,
Stab und Krücke.

Und so Vieles, das man nicht bekennet,
Bringt uns innerlich viel tausend Schmerzen,
Denn die Sünde, tiefverborgen, brennet
Noch im Grund unausgeheilter Herzen.
Ach, wer nennet alle Dunkelheiten
Hier mit Namen?
Wer durchschauet aller Bitterkeiten
Schwarzen Samen?

Aber Du, der in Aeonenferne
Unser Heil schon heimlich angefangen,
Und im Glanze nächtlichholder Sterne
Als ein Morgenstern uns aufgegangen,
Du, der in der Krippe dort gelegen,
Bringst auf's neue
Heilung, daß die Welt in deinem Segen
Sich erfreue.

Edler König, süßes Licht von Osten,
Komm herein, mein Elend zu verklären;
Laß mich deiner Klarheit Quelle kosten,
Ob es auch die Sünde will verwehren!
Komm, o Glanz des Gottesangesichtes,
Daß mein Wesen
Mög' im Strahle deines Wonnelichtes
Nun genesen!

Komm heran, du Friedenswiederbringer,
Mit dem Freudenstern ob deiner Hütte,
Daß er auch in meinen dunkeln Zwinger
Freundlich seine Jesusstrahlen schütte,
Daß ich frei werd' und, im Geist geboren,
Dir entbrenne,
Und dann auch für Andre, die verloren,
Beten könne!

Nicht nur Engel sollen Dich besingen,
Die dort oben keine Wonne missen;
Komm, und heile hier vor allen Dingen
Deiner Sünder blutende Gewissen,
Daß ein volles Weihnachtlied Dir schalle
Von Verirrten,
Die Dich seliglich gefunden alle,
Wie die Hirten!

Ach, es ist so Vieles noch zu heilen,
Ungestillet noch so manche Wunde!
Darum woll'st Du uns entgegeneilen,
Neuzuschaffen uns nach deinem Bunde.
Komm, daß alle Mütter, alle Männer
Sammt den Kleinen
Sich um Dich als deines Worts Bekenner
Froh vereinen!

Für die Herzen bist Du, Herr, gekommen,
In den Herzen willst du seyn geboren;
Darum zeuch hinein zu deinen Frommen,
Und hinein zu denen, die verloren!
Denn es muß dein großes Herz erfreuen,
Wenn Dir nahen
Alle Sünder, Dich, den Ewigtreuen,
Zu umfahen.

Läßt ein Hirte neun und neunzig Lämmer,
Die ihn kennen, die sein eigen heißen,
Um das hundertste bei'm Abenddämmer
Von dem Abgrund noch zurückzureißen:
Ach, was wär' es, wenn der letzte Sünder
Zum Geschenke
Weinend noch Dir, dem Heilsverkünder,
Niedersänke!

Komm zu uns, barmherziges Lamm Gottes,
Wohne gnadenvoll in meiner Seele!
Dring' in diese Welt voll stolzen Spottes,
Daß kein Herz zu deinem Lohn dir fehle!
Rühmt sich wider das Gericht Erbarmung:
O so werde
Rings durch deine herrliche Verarmung
Reich die Erde!

Albert Knapp


Am ersten Weihnachtsfeiertag

Ich grüße dich, mein König!
Voll Herrlichkeit und Macht,
Der in dies Erdendunkel
So helles Licht gebracht,
Der Geisteskraft und Leben
Dem blöden Sinn gewährt,
Ein unvergänglich Streben
Und Hoffen uns gelehrt.

Ich grüße dich, mein Heiland!
So reich an Lieb und Huld,
Du, der uns Trost gegeben
Für Schwachheit und für Schuld.
Dein göttliches Erbarmen
Stillt des Gewissens Oual,
Dein Tod giebt Trost uns Armen,
Löscht aus der Sünden Zahl.

Ich grüße dich, mein Meister,
Mein Lehrer, Führer, Freund!
Der mir als Gottgesandter
Voll Herrlichkeit erscheint,
Der mir die Tugendpfade
Mit sanfter Huld gezeigt,
Der sich mit seiner Gnade
Im Tode zu mir neigt.

Ich grüße dich, mein König!
Voll Herrlichkeit und Macht,
Der in dies Erdendunkel
So helles Licht gebracht,
Der Geisteskraft und Leben
Dem blöden Sinn gewährt,
Ein unvergänglich Leben
Und Hoffen uns gelehrt.

Elfriede Mühlenfels


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