Weihnachtslieder


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Weihnachtslieder Weihnachtslieder

1816

Es zieht aus weiter Ferne
Ein Lied zu euch hinein,
Das klingt vom Weihnachtssterne
Und hellem Lichterschein,
Das klinget wohl auch leise
Von Treue manchen Tag,
Die fremder Lust und Weise
Sich nimmer schicken mag.

Die Hirten.

Himmels Botschaft ist erklungen
Ach! ein wunderbarer Klang!
Engel haben uns gesungen
Einen seligen Gesang:
Heute sei das Kind erschienen,
Dem die Himmel ewig dienen.

Nun zu suchen seine Spuren
Und zu schaun das Licht der Welt,
Führt uns Liebe durch die Fluren,
Liebe zieht uns übers Feld.
Sprecht, wo seid ihr, liebe Boten,
Die uns jenen Gruß entboten?

Seitwärts lenken sich die Schritte,
Seitwärts, wo das helle Licht
Aus der alten kleinen Hütte
Gar zu lieb und fröhlich bricht.
Wo sich unsre Stäbe neigen,
Scheinet alles hinzuzeigen.

Kommt ihr endlich in das Leben,
Alte Sehnsucht, alter Traum?
Kann die Erde dir nicht geben
Bess're Ruh' und bessern Raum?
Wo die Tiere friedlich schlafen,
Liegt der Hirt bei seinen Schafen.

Sei gegrüßt, o holder Knabe,
Unsrer Hoffnung Morgenrot,
Aller Himmel höchste Gabe,
Aller Welten Lebensbrot;
Angesagt von alter Kunde,
Meister in dem neuen Bunde!

Nimm den Stab mit zarten Händen,
Deinen sanften Hirtenstab,
Führe treu von allen Enden
Deine sel'ge Schar hinab,
Führe sie zum Kreuzesthale,
Wo sie ruht in deinem Strahle.

Hirten, laßt uns weiter gehen,
Schallen soll der Lobgesang:
Ehre droben in den Höhen
Gott im hellen Sternenklang!
Friede soll nun auf der Erden,
Allen Menschen Freude werden!

Max Schenkendorf


Weihnachtslied

Erklinge, Lied, und werde Schall.
Kling gleich der hellsten Nachtigall,
Kling gleich dem hellsten Lerchenklang
Die ganze weite Welt entlang.

Kling, Lied, und kling im höchsten Ton.
Es kommt der süße Gottessohn,
Es kommt das helle Himmelskind
Hernieder, wo die Sünder sind.

Er kehrt bei einer Jungfrau ein,
Will eines Weibes Säugling sein,
Der große Herr der ganzen Welt
Ein Würmlein auf die Erde fällt.

Ein armes Knäblein nackt und bloß.
So liegt er in Marias Schoß;
Der alle Sterne lenken kann
Fleht eines Weibes Gnade an.

Der eh'r als Erd' und Himmel war,
Das Wort des Vaters rein und klar,
Spricht lieb und freundlich bei uns ein
Und will der Sünder Bruder sein.

So kommt die unermess'ne Huld,
Zu tragen unsre schwere Schuld,
Die ewige Liebe steigt von Gott
Zu uns herab für Schmach und Spott.

Des soll'n wir alle fröhlich sein,
Und singen mit der Engelein
Und singen mit der Hirten Schar:
Das ew'ge Heil wird offenbar.

Des soll'n wir alle fröhlich sein,
Daß Gott will unser Vater sein
Und daß der süße Jesus Christ
Heut unser Bruder worden ist.

Friedrich Christian Daniel Schubart


Die Kinder bei der Krippe

Ihr Kinderlein kommet,
o kommet doch all'!
Zur Krippe her kommet
in Bethlehems Stall,
Und seht, was in dieser
hochheiligen Nacht
Der Vater im Himmel
für Freude uns macht.

O seht in der Krippe,
im nächtlichen Stall,
Seht hier bei des Lichtleins
hellglänzendem Strahl,
In reinlichen Windeln
das himmlische Kind,
Viel schöner und holder
als Engel es sind.

Da liegt es - ach, Kinder!
auf Heu und auf Stroh;
Maria und Joseph
betrachten es froh!
Die redlichen Hirten
knie'n betend davor,
Hoch oben schwebt jubelnd
der Engelein Chor.

Manch Hirtenkind trägt wohl
mit freudigem Sinn,
Milch, Butter und Honig
nach Bethlehem hin,
Ein Körblein voll Früchte,
das purpurrot glänzt,
Ein schneeweißes Lämmlein,
mit Blumen bekränzt.

O beugt wie die Hirten
anbetend die Knie',
Erhebet die Händlein
und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder,
wer soll sich nicht freu'n?
Stimmt freudig zum Jubel
der Engel mit ein!

O betet: "Du liebes,
Du göttliches Kind,
Was leidest du alles
für unsere Sünd'!
Ach, hier in der Krippe
schon Armut und Not,
Am Kreuze dort gar noch
den bitteren Tod.

Was geben wir Kinder,
was schenken wir dir,
Du bestes und liebstes
der Kinder dafür?
Nichts willst du von Schätzen
und Freuden der Welt -
Ein Herz nur voll Unschuld
allein dir gefällt.

So nimm unsre Herzen
zum Opfer denn hin;
Wir geben sie gerne
mit fröhlichem Sinn -
Und mache sie heilig
und selig wie dein's,
Und mach' sie auf ewig
mit deinem nur eins."

Christoph Schmid



Weihnachtslied

1814

Brich an, du schönes Morgenlicht!
Das ist der alte Morgen nicht,
Der täglich wiederkehret.
Es ist ein Leuchten aus der Fern'.
Es ist ein Schimmer, ist ein Stern,
Von dem ich längst gehöret.

Nun wird ein König aller Welt,
Von Ewigkeit zum Heil bestellt,
Ein zartes Kind geboren.
Der Teufel hat sein altes Recht
Am ganzen menschlichen Geschlecht
Verspielt schon und verloren.

Der Himmel ist jetzt nimmer weit,
Es naht die sel'ge Gotteszeit
Der Freiheit und der Liebe.
Wohlauf, du frohe Christenheit!
Daß jeder sich nach langem Streit
In Friedenswerken übe.

Ein ewig festes Liebesband
Hält jedes Haus und jedes Land
Und alle Welt umfangen,
Wir alle sind ein heil'ger Stamm,
Der Löwe spielet mit dem Lamm,
Das Kind am Nest der Schlangen.

Wer ist noch, welcher sorgt und sinnt?
Hier in der Krippe liegt ein Kind
Mit lächelnder Gebärde.
Wir grüßen dich, du Sternenheld!
Willkommen, Heiland aller Welt!
Willkommen auf der Erde!

Max Schenkendorf


Weihnachtslied

Mir klingt ein Lied in Ohren
Aus uralt heil'ger Nacht:
Ein Kindlein ward geboren,
Das hat uns Heil gebracht!

Trüb durch den Nebel flimmern
Die Sterne allzumal -
Doch hell und heller schimmern
Die Lichter d'rin im Saal.

Da quillt und wogt entgegen -
- Wenn silbern die Glocke ruft -
Wie aus des Wald's Gehegen
Lebendig warmer Duft.

Da grünt zu holdem Troste
Des Lebens Unterpfand -
Ob auch im Todesfroste
Erstarrt das ganze Land.

Da wandelt ein Beglücken
Von Hand zu Hand, da sprüht
Ein strahlendes Entzücken
Im Auge und Gemüth!

Ja! dem Beglückungstriebe,
O schöne Weihnachtszeit,
Hat dich die ew'ge Liebe
Zu allererst geweiht!

Mir klingt ein Lied in Ohren
Uralter Zaubermacht:
Es ward das Licht geboren!
Es schwand die längste Nacht!

Ernst Rauscher


Gebet eines kleinen Knaben an den heiligen Christ

1811

Du lieber heil'ger frommer Christ,
Der für uns Kinder kommen ist,
Damit wir sollen weiß und rein
Und rechte Kinder Gottes sein,

Du Licht vom lieben Gott gesandt
In unser dunkles Erdenland,
Du Himmelskind und Himmelschein,
Damit wir sollen himmlisch sein:

Du lieber heil'ger frommer Christ,
Weil heute dein Geburtstag ist,
Drum ist aus Erden weit und breit
Bei allen Kindern frohe Zeit.

O segne mich! ich bin noch klein,
O mache mir den Busen rein!
Drum ist mir die Seele hell
In deinem reichen Himmelsquell

Daß ich wie Engel Gottes sei
In Demut und in Liebe treu,
Daß ich dein bleibe für und für,
Du heil'ger Christ, das schenke mir!

Ernst Moritz Arndt


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