Gedichte vom Christbaum


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XXVII

Welch Jubelschallen
Am Weihnachtsbaum!
Die Glocken hallen
Durch meinen Traum.
Sie klingen wie am Frühlingstag
In jener schönen Blütenpracht,
Da noch mein Herz im Dunkeln lag,
Da Liebe mir das Heil gebracht.

Die Lichter glänzen
Am Weihnachtsbaum!
Aus Blumenkränzen
Erblüht mein Traum:
Ich sehe mich im Brautgewand,
Im Blumenschmuck, die Myrt' im Haar -
Der Strauß, den mir die Liebe band,
Er duftet frisch mir immerdar.

Die Kinder streben
Empor zum Baum;
Gebete weben
Durch meinen Traum.
Gott, der die Kinder mir vertraut,
Der sie mir hat ans Herz gelegt,
Ihn preist voll Jubel hell und laut
Der Dank, der meine Brust bewegt.

Und mir zur Seite
Zum Weihnachtsbaum
Geht als Geleite
Mein schönster Traum:
Der Teure, dem mein Lied erklingt,
Dem ich zuerst mein Herz gezeigt -
O wie mich warm sein Arm umschlingt,
Wie glückberauscht die Lippe schweigt! -

Hans Willy Mertens

Gedichte Christbaum

Der Weihnachtsbaum

Drei Zeiten sind es, die vereint
Die bunt geschmückte Tanne:
Die hoffnungsvolle Jugend meint
Das frische Grüne der Triebe.

Es hängen Früchte auch darauf;
Heil dem, der froh geniesset
Die Früchte, die der Jahre Lauf
Gezeitigt seinem Streben.

Hell glänzen Schnee und Silberschein
Auf den behängten Zweigen -
So mag des Alters Bote sein
Der Silberglanz der Haare.

Wie mild verklärt der Weihnachtsbaum
Der Zukunft Glück, das Heute,
Dem Alter den Erinn'rungstraum,
Und Alle eint die Liebe.

Helene Migerka


Für ein dunkles Stübchen am Weihnachtsabend

Seid nur getrost, das Weihnachtslicht
Scheint hell in jedes Angesicht
Und der ins arme Kripplein kam,
Auch Trost für euch mit nieder nahm.
Der Christbaum wohl am hellsten flammt,
Der mitten aus dem Kreuze stammt.
Da schweben Engel im Gezweig,
Da ist der Baum an Früchten reich.
Dein Lebensbaum, du Gotteskind,
Auch Wachstum aus dem Kreuz gewinnt.
Was in dem Kreuze Wurzel schlägt,
Auch Früchte für den Himmel trägt,
Da schweben dann im Engelreih'n
Geduld und Liebe in dein Sein,
Der Friede sanfte Flügel hebt,
Die Hoffnung lichte Bänder webt
Und Glaube, der den Sieg erlangt,
Als Krönlein hoch im Baume prangt.
So sei zur stillen heil'gen Nacht
Solch Wunderbäumchen euch entfacht,
Die ihr zur schönsten, liebsten Zeit
Vom Schmerze angefochten seid.
Wollt froh gewiß zum Himmel seh'n,
Wo Sterne der Verheißung steh'n,
Denn nasse Augen leidet nicht
Der Weihnacht himmlisch Wunderlicht.

Dora Naumann


Weihnachtsbaum

Himmelskindlein, sieh ich lade
Dich ein in unsrer Herzen Raum,
O pflanze Du durch Deine Gnade
Drin einen frischen Weihnachtsbaum.

Ach schenk ein ewig grünes Leben,
Ein festlich Prangen immerdar,
Laß lichte Engel uns umschweben,
Gieb Glaubensfrüchte, golden klar.

Und scheine strahlend in die Herzen,
Du Himmelsonne, ewges Licht,
Entzünde heilger Liebe Kerzen
Und laß sie, Herr, verlöschen nicht.

Und hoch laß eine Fahne wehen,
Die Schmuck und Pracht dem Bäumlein giebt,
Drauf muß mit goldnen Zeichen stehen:
Also hat Gott die Welt geliebt!

Eleonore Reuß


Christbaum

Und einen Tannenbaum für alle Welt,
Der immergrün die hohen Zweige breitet,
Den hat der wahre Christmann aufgestellt,
Und dran ein Theil für Alt und Jung bereitet.

Er wurzelt tief in dunkler Erde Schooß,
Doch ragt sein Haupt bis in des Himmels Sphären;
Er grünt am Eis des Nordens weit und groß,
Wie er sich spiegelt in des Indiers Meeren.

Dran hat der Herr durch seiner Engel Hand
Die ew'gen Stern' als Lichter angezündet;
So strahlt im Glanz er über Meer und Land,
Und leuchtet hell, wenn Mond und Sonne schwindet.

Erkennt ihr nicht den immergrünen Baum?
Sein Nam' ist Hoffnung seit uralten Zeiten;
Sollt' er nicht auch - nicht nennt es eitlen Traum -
Um euer Haupt die duft'gen Zweige breiten?

Und aufgehängt an seinen Aesten ist
Manch gold'nes Glück, manch silberhelle Freude;
O schaut ihn an - und euer Herz vergißt,
Was je ihr duldetet in Furcht und Leide.

Und uns're Wünsche und Gedanken sehn
Wir allzumal an seinen Zweigen hangen;
Doch nimmer reicht zu ihren fernen Höhn
Der Menschen Hand, noch irdisches Verlangen.

Drum zu dem heil'gen Christ an jedem Tag
Aufrichten wollen wir die Händ' und flehen:
Du wollst uns geben, was uns frommen mag,
Und wollst mit Lieb' auf deine Kinder sehen.

Wilhelm Oberdieck


Christnacht im Walde

Hoch ob dem Forste, eingeschneit
Auf wilder, kahler Halde,
Steht eine Tanne, hoch und breit,
Im finstern Wasgauwalde.
Es naht kein Mensch dem stolzen Baum
Und einsam träumt er seinen Traum,
Der Ort ist nicht geheuer.

Nur wenn die ewig hehre Nacht
Zur Erde niedersinket,
In der mit traulich sanfter Pracht
Des Christbaums Leuchten blinket,
Da regt es sich im dichten Tann,
Da kommt es trippelnd, leis heran,
Als wie auf Geisterfüßen.

Es naht vom Berge, aus dem Feld
Und aus des Waldes Hallen,
Vom Mondlicht ist der Plan erhellt,
In tausend von Kristallen
Gleich blankem Silber glänzt der Schnee,
Hoch streckt die Tanne sich zur Höh' -
Ein Christbaum wunderbarlich.

Und unter ihrer Aeste Dach,
Die wie in Schauern beben,
Beginnt um Mittnacht allgemach
Ein seltsam fremdes Leben:
Und Hirsch und Eber, Dachs und Reh,
Sie kommen durch den blanken Schnee
Heran zum Weihnachtsbaume.

Und wenn um Mittnacht fern und nah
Die Kirchenglocken klingen
Und Fromme ihr Hallelujah
Dem Kind aus Betlem singen,
Dann beugen sie die Häupter All',
Dann tönt es dumpf hinab zu Thal:
Gott Ehre in der Höhe!

Es löset uralt festen Bann
Die wundersame Stunde,
Daß selbst das Thier Gott preisen kann
Mit menschengleichem Munde.
Der Forstmann aber mag mit Graun
Am andern Tag die Spuren schaun
Von tausend kleinen Hufen.

Doch Niemand darf zur Tanne gehn,
Es wäre sein Verderben,
Denn wer das Wunder hat gesehn,
Muß von dem Anblick sterben.
So fand man einen Wandrer todt
Dereinst im Festtagsmorgenroth
Beim Waldesweihnachtsbaume.

Anton Ohorn


Der Baum des Friedens

Ich weiß, im Dunkel steht ein Baum
mit Kerzen übervoll besteckt.
Manchmal in einem schönen Traum
ein Engel sie zum Leuchten weckt.

Der ganzen Erde Menschen seh'
ich stehen unter seinem Grün,
aus ihren Herzen will kein Weh',
will nur verklärte Freude blüh'n.

Kein Kampf und Sieg ist unter ihm,
nicht eine einzige Stimme flucht,
indes ein gold'ner Cherubim
in seinen Zweigen Früchte sucht.

Es steigt der Engel Tag und Nacht
hinauf, hinab und will nicht ruh'n,
und legt der süßen Früchte Fracht
den Menschen in die off'nen Truh'n.

Alfons Petzold


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